Zuletzt aktualisiert am 01.12.2024
Wissenswertes über Holz und über uns…
Was isch des für Holz?
Unser Standard-Brennholz ist Buche aus dem angrenzenden Schwarzwald (Weilertal und Sulzburger Tal). Wir spalten das Holz ofenfertig (nicht zu grob) und sägen es auf 100 cm / 50 cm / 33 cm / 25 cm.
Gibt’s bei euch nur Buche?
Es ist immer mal wieder auch was anderes da: Nadelholz, Ahorn, Esche haben wir öfter vorrätig, seltener auch einmal Birke, Kastanie usw. Bei Interesse nutzen Sie einfach unser Kontaktformular.
Wofür eignet sich das Holz?
Unser Holz ist v.a. als Kaminholz ideal geeignet: Wir achten darauf, dass es auch optisch möglichst ansehnlich bleibt und spalten es nicht zu grob, d.h. unser Brennholz ist im Durchschnitt ungefähr faustdick (bei Handschuhgröße 11), es kann auch mal leicht drüber und natürlich drunter liegen. Die modernen Kaminöfen für das Wohnzimmer werden immer energieeffizienter und daher kleiner, zu grobes Holz ist da eher hinderlich, wie Ihnen jeder Kaminfeger bestätigen wird. Weniger grobes Holz bedeutet zwar häufigeres Nachlegen, es bedeutet aber auch mehr Energieeffizienz und eine bessere Kontrolle über Ihr Feuer. Weniger grobes Holz trocknet außerdem zuverlässiger (s.u.). Wenn Sie mit einem Kaminofen Ihr Wohnzimmer heizen, dann brauchen Sie entsprechend feines Holz dazu. Natürlich keine „Sprissele“, aber hauptsächlich auch keine „Prügel“.
Natürlich können Sie mit unserem Brennholz auch ein schönes Lagerfeuer im Garten machen oder Ihren Vergaserkessel damit bestücken.
Ist Buche das beste Brennholz?
Dafür gibt es eine schnelle und eine ausführliche Antwort. Die schnelle Antwort ist: Ja.
Die ausführliche Antwort ist natürlich: Jein, denn das kommt ganz darauf an. „Ist Mercedes das beste Auto?“ Was ist das, „das beste“?
Buche ist als Brennholz schon ziemlich perfekt, wenn man die objektiven Faktoren betrachtet, das muss man sagen: Sie hat von den hierzulande gängigen Brennholzarten mit die höchste Dichte und damit den höchsten Brennwert, hat relativ wenig Rinde, trocknet schnell, bildet viel Glut, aber wenig Asche, macht vergleichsweise wenig Dreck in der Wohnung, es gibt durch den geringen Harzanteil auch keinen möglicherweise gefährlichen Funkenflug usw.
Buche ist außerdem unkompliziert: Sie können ein Scheit trockene Buche auf ausreichend Glut legen und es brennt, während es andere Hölzer gibt, da brauchen Sie 2 bis 3 Scheite, die sich gegenseitig unterstützen.
Nachteile gibt es dagegen wenige: Buche ist ein bisschen ein Sensibelchen und hat im Vergleich zu Eiche, Ahorn oder Esche schneller mal die typischen Zersetzungserscheinungen (das „Stocken“), wenn das Holz an der Schnittseite „bunt“ aussieht, weil das Wasser nicht schnell genug entweichen konnte, weil die Stämme nur ein paar Tage zu lang im Wald lagen, aber das ist eine rein optische Sache und hat für den Brennwert keine Aussagekraft, sofern der Zerfall nicht so weit fortgeschritten ist, dass das Holz nicht mehr „niet- und nagelfest“ ist, d.h. wenn Sie einen Nagel einfach mit den Fingern rausziehen können. Ein weiterer Nachteil ist natürlich der hohe Preis – die beständig hohe Nachfrage nach reinem Buchenbrennholz hat leider dazu geführt, dass die Preise für das Stammholz, das wir dann zu Brennholz weiterverarbeiten, in den letzten Jahren exorbitant gestiegen sind.
Insgesamt gilt natürlich dennoch: Unterm Strich kann man schon sagen, dass Buche ganz generell gesprochen das hochwertigste Brennholz ist, dass Sie hierzulande bekommen können. Buche würde jedenfalls fraglos jeden Wettbewerb gewinnen, in dem Punkte für die relevanten Brennholz-Eigenschaften vergeben würden. Nun gibt es aber 2 „Aber“, die das ganze etwas relativieren:
„Aber“ Nummer 1: Es kommt auf die Situation im Ofen an. Ist der Ofen aus und Sie wollen das Feuer erst in Gang bekommen? Klar, das geht auch gut mit Buche. Es geht aber noch etwas besser mit typischen Anfeuerhölzern, i.d.R. Weichholz. Nadelhölzer eignen sich dafür prima, aber auch Linde z.B. ist ein wunderbares Anfeuerholz. Wie gesagt: Es geht auch gut mit Buche! Sie können sich ein paar Splitter Anfeuerholz von Ihren Buchenscheiten abspalten, 2 Scheite Buche drauflegen, und werden mit etwas Erfahrung Ihr Feuer schon in Gang bekommen. Aber wenn Sie stattdessen nun Linde nehmen, sich davon was abspalten, und dann davon einen Scheit nehmen und noch einen Scheit Buche dazulegen, dann werden Sie feststellen – so geht’s noch etwas besser und macht auch noch mehr Spaß. Oder nehmen wir an, Sie haben reichlich Glut im Ofen, dann legen Sie ein oder zwei Scheite Buche nach. Wenn Sie nun aber den Moment verpassen, dann kann es passieren, dass Sie nur noch so wenig Glut im Ofen haben, dass Buchenscheite nicht von alleine anbrennen. Ein Stück Linde oder Tanne brennt aber immer noch an und ist in dieser Situation daher quasi „besser“. Klar, das hat was von Feinschmeckerei und haute cuisine statt solider Hausmannskost, aber: Es ist nun mal so. Sie können Holz als reinen Brennstoff betrachten und Heizen als Notwendigkeit, Sie können Heizen aber auch als handwerkliche Kunst verstehen und Brennholz damit als Handwerkszeug des virtuosen Heizkünstlers. Als Kunst, als Wissenschaft, als Sport – suchen Sie sich die Metapher aus. In jedem Fall gibt es aus der Perspektive nicht das „beste“ Brennholz – das wäre so, als würden Sie einen Maler fragen, was die beste Farbe sei, oder einen Schneider, was der beste Stoff, oder einen Schachspieler, was die beste Figur oder der beste Zug…
„Aber“ Nummer 2: Jedes Holz brennt, und jedes brennt ein bisschen anders. D. Verf. verheizt z. B. inzwischen lieber andere Hölzer (Birke! Birke!), weil er die in ihrer unbestreitbar überlegenen Perfektion doch auch furchtbar langweilige Buche langsam nicht mehr sehen kann. 30 Jahre immer nur Buche, wer hält das aus! Esche z.B. hat einen ähnlich hohen Brennwert, aber viel mehr Charakter: Sie ist schön leicht und eignet sich wegen ihrer Härte auch gut für Werkzeugschäfte. Douglasie oder anderes Nadelholz knistert und knallt schön im Ofen: Poff! Und solange die Funken gegen eine Glasscheibe fliegen, macht das ja nix. Birke, Kirsche oder Akazie/Robinie brennen nicht nur gut, sie sehen auch interessant aus – weiße Rinde, schwarze Rinde, grünes Holz. Birkenrinde ist außerdem ein prima Anzünder, Akazienrinde knallt auch schön. Die sprichwörtliche deutsche Eiche ist ein mythologischer Baum, ebenso wie die Esche: Denken Sie an die Weltenesche Yggdrasil oder an den Speer des Achilleus, die „Esche vom Pelion“. Es ist am Ende eine Geschmackssache: Die Frage ist eigentlich wirklich nur, ob Sie immer nur Mercedes fahren wollen oder auch mal was anderes (Sind Sie überhaupt vom Typ her Mercedesfahrer? Also bei uns wird schon immer nur Mitsubishi gefahren…). Wie brennt eigentlich Kastanie? Oder Walnuss? Oder Platane? Wollen Sie heizen wie Gott in Südfrankreich? Nehmen Sie Platane! Darauf achten sollten Sie nur, dass Preis und Brennwert zusammenpassen. Nadelholz hat zumeist einen geringeren Brennwert als die meisten Laubhölzer und kostet daher i.d.R. auch deutlich weniger. Oder nehmen wir mal Buche und Ahorn im Vergleich, mit den gängigen Brennwertangaben von 2100Kw/h bei Buche und 1900 Kw/h bei Ahorn (die Werte sind mit Vorsicht zu genießen: s.u., Brennwerte), dann hat Ahorn ca. (und: im Durchschnitt! Bei exakt gleicher Restfeuchte!) 90 % des Brennwerts von Buche und sollte daher auch nur ca. 90 % kosten.
Übrigens: In Skandinavien hält man Birke für „das beste“ Brennholz, in Nordamerika Eiche oder Hickory, an der amerikanischen Westküste heizt man fast nur mit Nadelholz. Warum? Weil es da wächst.
Denn man kann es auch so sehen: Das beste Brennholz ist das, was Sie da haben. Hauptsache, es ist trocken. Das sagen übrigens auch andere Experten, sogar mit einem ganz ähnlichen Autovergleich (Interview mit Klaus Egly, dem Vorsitzenden des Bundesverbands Brennholzhandel und Brennholzproduktion e.V. bei myhomebook.de).
Wie ist das Mit den Brennwerten?
Sie finden im Internet eine Unzahl von Brennwerttabellen, leider fast immer ohne Quellenangabe. Diese Tabellen sind in ihren Brennwertangaben nicht ganz genau gleich, aber ausreichend ähnlich, Sie können also einfach googeln. Wenn Sie’s genau wissen wollen: So ziemlich die einzige „offizielle“ Tabelle, die (vermutlich?) auf rezenten Messungen beruht – und von der wir Kenntnis haben – wurde 2014 von der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) herausgegeben. Sie können sich das Merkblatt 12 hier als pdf herunterladen. Überraschenderweise werden dort bei Buche auch nur 1907 Kw/h pro Ster angegeben (bei 15% Restfeuchte), während sonst meist 2100 Kw/h pro Ster kursieren. Außerdem finden Sie dort außer Buche nur Eiche und verschiedene Nadelhölzer mit ihrem jeweiligen Brennwert angegeben – Bayern halt, da wächst nun mal viel Nadelholz, also verbrennen sie auch viel Nadelholz. Bei den anderen kursierenden Brennwerttabellen fehlt wie gesagt i.d.R. der Quellennachweis, wahrscheinlich sind die alle voneinander abgeschrieben. Das möchten wir hier jetzt nicht auch noch genauso machen. Falls Sie wissen, auf welcher Primärquelle diese Tabellen beruhen – schreiben Sie uns bitte!
Ist das Holz trocken?
Ja. Sofern nicht anders gewünscht, verkaufen wir nur trockenes Holz mit einer kontrollierten Restfeuchte von ca. 15 – 20 %. Hierfür verwenden wir professionelle Holzfeuchtemessgeräte und messen stets am frisch aufgeschnittenen Scheit (also „innen“: Holz ist innen fast immer noch etwas feuchter als außen, jedenfalls solange es noch trocknet. Schneiden Sie’s durch, können Sie am frischen Schnitt quasi „innen“ messen. Falls Sie über ein entsprechendes Gerät verfügen und zuhause nachmessen möchten, können Sie ebenfalls ein Scheit durchschneiden, Sie können es aber auch aufspalten. Oder Sie messen außen und rechnen 2-5% drauf, das ist aber ein reiner Erfahrungswert und kann im Einzelfall auch anders ausfallen. Und Vorsicht: Bei hoher Luftfeuchtigkeit, z.B. im nebligen Herbst/Winter, kann das Holz auch wieder Feuchtigkeit ziehen und „klamm“ werden, ganz wie Ihre Wäsche. Vor allem weiches Nadelholz legt dann gerne wieder etwas an Feuchtigkeit zu, und zwar zuerst außen. In dem Fall kann das Holz dann innen durchaus auch mal 5% trockener sein als außen).
Wie ist das mit der Restfeuchte genau?
Brennholz ist nie staubtrocken und soll es auch gar nicht sein. Es darf aber auch nicht zu nass sein, weil es dann erstens nicht gut brennt, zweitens unnötig viele Emissionen produziert und drittens – besonders wichtig für Sie – weniger Energie liefert, weil ein Teil der Energie, die beim Verbrennen freigesetzt wird und von der Sie gerne Ihre gute Stube schön warm haben möchten, erst einmal dafür aufgewendet werden muss, das Holz im Ofen erst noch zu trocknen und das Wasser rauszutreiben.
Ist das Holz andererseits zu trocken, dann ist die Energieausbeute auch wieder nicht ideal. In der Regel ist das aber kein Problem, weil Brennholz unter normalen Bedingungen gelagert nicht so trocken wird, dass es problematisch wird. Dazu bräuchten Sie dann schon eine Trockenkammer. Bei normaler Luftfeuchtigkeit gelagert pendelt sich das von alleine ein. Die wichtigen Werte sind wie folgt:
25 % Restfeuchte: Liegt die Restfeuchte über 25 %, dürfen Sie das Holz gar nicht verbrennen! Dies ist im Bundes-Immissionsschutzgesetz so vorgegeben (Link: BImSchV). Erst wenn die Restfeuchte bei 25 % oder darunter liegt, dürfen Sie das Holz verbrennen. Da ist es dann nicht mehr richtig nass, aber auch noch nicht so richtig trocken. Es brennt zwar, ist aber noch leicht feucht.
20 % Restfeuchte: Unter 20 % Restfeuchte können Sie sagen, dass Ihr Holz nun wirklich „trocken“ ist und beim Verbrennen keine Schwierigkeiten macht.
15 % Restfeuchte: So um die 15 % sind der Idealwert. In der Praxis heißt das: ca. zwischen 13 % und 18 % sind ideal. Das Holz brennt prima und mit der optimalen Energieeffizienz.
10 % Restfeuchte: Unter 10 % wird’s wieder ineffizient. Aber wie gesagt wird Ihr Holz an der frischen Luft im Normalfall gar nicht so trocken, dass Sie diesen Wert unterschreiten. Sie kommen ohne Trockenkammer kaum unter 12 %, weil die normale Luftfeuchtigkeit irgendwann verhindert, dass noch Wasser aus dem Brennholz abzieht. Wir haben bei uns jedenfalls noch nie weniger als 12 % am Brennholz gemessen, egal ob das Holz nun einjährig, zweijährig oder dreijährig gelagert war.
Wie lange wurde das Holz abgelagert?
In der Regel eine Saison, d.h. im Frühjahr kommt das Langholz bei uns an, wir verarbeiten es, lassen es trocknen und liefern es im folgenden Winter. Es kommt selten vor, dass wir Restbestände haben, die dann erst im Jahr danach geliefert werden.
Aber muss Brennholz nicht zwei bis drei jahre ablagern, damit es trocken wird?
Nein, das ist ein Mythos. Oder genauer: Das sind wahrscheinlich mündlich tradierte Erfahrungswerte aus einer Zeit, in der man grob gespaltenes Brennholz noch im Wald gelagert hat. Als wir mit Brennholz angefangen haben, hat man jedenfalls noch gesagt: Drei Jahre, minimum! Nicht viel später waren es dann nur noch zwei. Inzwischen liefert Ihnen kaum noch jemand mehr als eine Saison abgelagertes Holz.
Das hat seinen Grund: Brennholz trocknet nicht anders als Ihre Haare oder Ihre Kleidung, d.h. es kommt auf die Umstände an. Dicke Kleidung auf der Wäscheleine trocknet im Winter im Schatten langsamer als dünne Kleidung im Sommer bei Sonne und warmem Wind. Ihre Haare trocknen mit Fön im Badezimmer schneller, als wenn Sie eine Mütze drüberziehen und sich in den Schnee legen. Auch beim Brennholz ist Sonne und Wind der wichtigste Faktor, zusammen mit der Holzdicke: Doppelt so dickes Holz trocknet doppelt so langsam. Wenn Sie also irgendwo Holz kaufen, und man liefert ihnen Prügel, die dicker sind als Ihr Oberschenkel, dann sollte das besser 2 bis 3 Jahre abgelagert sein oder es wird höchstwahrscheinlich innen nicht trocken sein. Wir spalten das Holz wie bereits erwähnt ofenfertig, d.h. i.d.R. ca. faustdick, und trocknen es den Sommer über an einer luftigen Stelle und nicht im Schatten. Das spart die Trockenkammer und das Holz wird zuverlässig trocken. Wie gesagt kontrollieren wir außerdem die Restfeuchte vor der Auslieferung.
Wie wird das Holz geliefert?
In der Regel per Anhänger, idealerweise per Kipp-Anhänger. Selbstabholung ist möglich, das spart Ihnen die Lieferkosten.
Was ist ein Ster?
Ein Ster ist die hier in der Region übliche Maßeinheit für Brennholz. Im Prinzip ist ein Ster 1 m³ aufgeschichtetes Holz, bestehend aus 1 Meter langen, gespaltenen Stücken:
- 1 m3 (!)
- meterlange Scheite (!)
- gespalten (!)
- aufgeschichtet (!)
Ich habe das Holz zuhause aufgestapelt und komme auf weniger als einen Kubikmeter?!
Das liegt höchstwahrscheinlich daran, dass Ihre Scheite kürzer sind als 1 Meter: Wenn Sie meterlange (!) Stücke einen Meter breit und einen Meter hoch stapeln, erhalten Sie einen Ster. Wenn sie diese Meterscheite nun aber einmal oder mehrmals durchsägen, nimmt das Holz hinterher deutlich weniger Raum ein. Wenn Sie ihr Holz 50 cm lang kaufen, nimmt ein Ster also weniger als 1 m³ ein. Wenn Sie ihr Holz 33 cm lang kaufen, nimmt es noch weniger Raum ein, und 25 cm lange Scheite nehmen gestapelt noch einmal etwas weniger Raum ein. Je nachdem, wie dicht Ihr Meterholz gestapelt war, kann das bei 33er und 25er Scheiten leicht 15-20% weniger Füllhöhe bedeuten! Oder anders gesagt: Aus 1 m³ werden dann schnell 0,9 oder 0,8 m³ – es ist aber immer noch ein Ster.
Geht’s noch komplizierter?!
Es geht sogar noch viel komplizierter: meterlange Stücke sind nie gleich gerade. Wenn Sie einen Ster aus sehr geraden Stücken kaufen, dann bekommen Sie deutlich mehr Holz, als wenn Sie einen Ster aus eher krummen Stücken kaufen – denn bei krummen Stücken haben Sie mehr Zwischenräume. Trotzdem ist beides ein Ster.
Oder: Wenn Sie einen m³ meterlanges Holz stapeln wie ein Maurer und dafür 4 Stunden brauchen, dann haben Sie deutlich weniger Zwischenräume, als wenn Sie das Holz in einer Viertelstunde eher achtlos aufeinander schichten. Trotzdem ist beides per Definition ein Ster.
Oder: Gestapeltes Holz sackt mit der Zeit etwas zusammen. Wenn Sie einen Ster exakt abmessen und ein halbes Jahr so stehen lassen, dann haben Sie hinterher auch nur noch 0,8 – 0,9 m³ vor sich.
Usw. usf. Ach, es ist ein langes Thema…
Heißt das, ihr nehmt meterlanges Holz, um einen Ster abzumessen?
Nein. Das wäre zwar eigentlich korrekt, aber wie beschrieben wäre die tatsächliche Holzmenge, die man pro Ster bekommt, dann zu unterschiedlich. Wir spalten zwar zunächst einmal Meterholz, bündeln dieses und lassen es trocknen. Es steckt aber nie die gleiche Menge Holz in zwei gleich großen Bündeln. Daher messen wir den Ster erst ab, wenn wir das Holz später auf 50, 33 oder 25 cm zusägen. Dabei greifen wir auf Messungen zurück, die wir mit überdurchschnittlich geradem Meterholz und eher akkurat gestapeltem Holz angestellt haben. Also nicht ganz wie ein Maurer, aber auch nicht achtlos aufgeschichtet. Wir haben in den letzten 30 Jahren oft genug exakt einen Ster Meterholz abgemessen, kleingesägt und dann entweder aufgeschichtet oder in Big Bags abgefüllt, um zu wissen, welche Holzmenge in der Gitterbox aufgestapelt oder geschüttet im Big Bag einem durchschnittlichen, guten Ster entspricht.
Ist Holz zu verbrennen nicht furchtbar unökologisch?
Jein. Grundsätzlich gehört Holz zu den regenerativen Energieträgern, was erst einmal eine gute Sache ist. Wie jede regenerative Energie hat Holz Vor- und Nachteile, und oft geht es eher ums „wie“ als ums „ob überhaupt“. Auch die Produktion von Solarzellen ist ökologisch gesehen ja nicht ohne, und Sie können auch mal einen Zugvogel fragen, was er von Windrädern hält, für die ein Waldstück plattgemacht wurde.
Was nun das Holz angeht: Wenn in Osteuropa oder den USA Wälder kahlgeschlagen werden, um die globale Pelletnachfrage zu bedienen, weil die lokalen Holzabfälle das längst nicht mehr können, dann ist das jetzt nicht so gut. Unser Brennholz kommt allerdings zu 100% aus den umliegenden Gemeinden, was erst einmal eine gute Nachricht ist. Außerdem wächst es nach, was ebenfalls eine gute Nachricht ist. Solange unsere heimischen Wälder verantwortungsbewusst und nachhaltig bewirtschaftet werden und das Holz kurze Transportwege hat, ist auf der Seite also erst einmal alles im grünsten Bereich.
Zu den unbestreitbaren (und leider oft zu wenig ernstgenommenen) Vorteilen von Brennholz gehört auch, dass kein anderer Brennstoff einen echten Wohlfühlfaktor hat: Viele unserer Kunden fahren zweigleisig und nutzen Brennholz zusätzlich zur normalen Heizung, weil nichts so schön ist wie ein Kaminfeuer im Wohnzimmer im Winter, wenn man pudelnass vom Hundespaziergang zurückkommt. Wir haben Kunden, deren Ofen ist an drei Seiten aus Glas, damit alle das Feuer von überall sehen können. Und jeder Kaminofenbesitzer weiß aus eigener Erfahrung, dass sich die Wärme eines Holzfeuers einfach anders anfühlt als die von einer Heizung, nämlich angenehmer, natürlicher, wohliger und gemütlicher. „Des isch e ganz anderi Wärmi“ ist das geflügelte Wort hier bei uns in der Gegend für dieses erstaunliche Phänomen.
Die Nachteile, die Holz nun als Brennstoff natürlich unbestritten auch hat, z.B. den Feinstaub- und CO²-Ausstoß, lassen sich bereits jetzt mit Filtern sehr leicht ausgleichen. Bei der Filtertechnik gibt es derzeit sehr spannende Entwicklungen, und wir hoffen natürlich, dass dieser Entwicklung eine Chance gegeben wird und dass Brennholz als saubere, grüne Energie eine Zukunft hat. Bei der Brennholzproduktion achten wir darauf, möglichst ökologisch zu arbeiten: Wir verwenden nur Bio-Kettenöl und Sonderkraftstoff für die Motorsäge, verzichten auf den Einsatz einer Trockenkammer und verwenden für das Kleinsägen Solarstrom vom Dach.
Warum ist Brennholz nur so teuer geworden?!?!?!
Na ja, an uns liegt das nicht, das können Sie uns glauben. Wir würden liebend gerne das Holz nach wie vor zum Preis von vor 30 Jahren anbieten, nur liegt leider unser heutiger Einkaufspreis schon über dem Verkaufspreis von damals. Einkaufspreis heißt: Da liegt das Holz noch als Stamm im Wald. Transport, Spalten, Sägen – gestiegene Energiekosten, gestiegene Lohnkosten usw. Der größte Faktor ist aber tatsächlich der Einkaufspreis, und der wiederum ist bedingt durch die immer höhere Nachfrage. Falls Sie sich dafür interessieren, wie sich die Preise entwickeln, können Sie immer Anfang des Jahres in den Lokalmedien, z.B. der BZ, die Berichterstattung über die Holzversteigerungen in Müllheim und Umgebung verfolgen. Wir kaufen unser Langholz zwar nicht auf der Versteigerung, aber die Preise dort sind dennoch ein guter Indikator für die allgemeine Preisentwicklung.